Pianirossi ist ein Projekt, das vor mehr als zwanzig Jahren zu keimen begann. Der Besitzer Stefano Sincini nahm sich damals vor, eines Tages Wein unter eigenem Etikett zu produzieren. Lange war der toskanische Küstenstreifen zwischen Grosseto und Livorno weinbaumässiges Niemandsland. Bis auf wenige Rebberge waren im Delta des Arnos andere landwirtschaftlichen Kulturen beheimatet. An den Hängen des Gebirges breiteten sich Wald und das mediterrane Küstengestrüpp (Macchia) aus. Dies änderte schnell, als die grossen Weinhäuser der Toskana das Potenzial der Region entdeckten. Die bezaubernde Landschaft galt als Wein-Dorado der Toskana und vielleicht sogar des gesamten italienischen Weinbaus.

In den letzten Jahren wendete sich der italienische Weinbau den unentdeckten Regionen zu. Die Maremma, bis anhin bekannt für die unberührte Landschaft und Rinderzucht, wurde zum neuen Wein-Eldorado. Die Reben wurzeln in Ton- Schiefer-Böden, vulkanischem Untergrund, in Küstennähe selbst in sandigen Böden. Der Rebsortenspiegel hat sich in den letzten Jahren deutlich erweitert. Neben dem heimischen Morellino und dem Sangiovese, werden weitere italienische und internationale Rebsorten angesiedelt. Vor allem in den hochwertigen Tafelweinen, den Super Tuscans, kommen die neuen Rebsorten zum Einsatz. Go south - lautete in den 1990er Jahre die Devise. Neue Weinideen wurden von Quereinsteigern, aber auch von renommierten Chianti-Weingütern, umgesetzt. Die Goldgräberstimmung ist verschwunden. Die guten Weine sind geblieben.