Chablis stellt die zu Wein gewordene französische Lebensart dar. In den 1980er Jahren stand der Begriff in bersee als Synonym für trockene Weissweine auf den Etiketten. Die Region am Rande des Pariser Beckens liegt in einer klimatischen Grenzzone des Rebbaus. Frost im Frühjahr kann die flauschigen Rebtriebe empfindlich treffen. Aufgrund der nördlichen Lage sind die Sommer vergleichsweise kurz. Im Mai und Juni, auch im Oktober fällt häufig Regen. Der frühreife Chardonnay verband sich über Jahrhunderte mit dieser Landschaft. Einen besonders prägenden Einfluss hat der spezielle Boden. Eine Kreideschicht, die reich an fossilen berresten ist, tritt im Gebiet des Chablis und im südenglischen Kimmeridge zu Tage. Die seltene Gesteinsformation, als kimmeridge bezeichnet, gibt dem grün-gelb funkelnden Wein den mineralischen Kern und den reizvollen Feuersteinduft. Der Chablis ist ein Kind des Terroirs; des extremen Klimas und der besonderen Bodenbeschaffenheit. Er erzählt von einer einzigartigen Region mit üppig grünen Rebgärten und leuchtend kalkweissen, mittelalterlichen Weilern und Dörfer.